Stange und Heinemann holen auf bei der eSports WTCC

Portimao war der Gastgeber für die vierte Runde der eSports WTCC, der virtuellen Rennserie der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft, auf RaceRoom Racing Experience. Der Abend startete mit einem spektakulären Rennen der Division 2. Diverse Unfälle im Feld hatten zur Folge, dass sich Mitfavoriten wie Hekman, Guarini oder Alves nur im Hinterfeld aufhielten. Christoph Spiller behielt einen kühlen Kopf, hielt sich aus allen Zwischenfällen raus und dominierte das Rennen. Der deutsche Citroen-Pilot machte keinen einzigen Fehler und fuhr damit einen Start-Ziel-Sieg ein, vor Stefan Fritsch und Manuel Moya.

In der ersten Division wandelte Thomas Petitjean seine Pace aus dem Training direkt in eine Pole Position um, seine erste Pole und auch die erste für Honda, vor Márk Nándori und Tim Heinemann. Auf der ersten Runde war es dann jedoch Heinemann, der sich die Führung sichern konnte, nachdem er in der ersten Kurve an Nándori vorbeiging und dann, mit leichtem Kontakt, an Petitjean in der Torre Vip-Haarnadel vorbeizog. Tabellenführer Alexander Dornieden fiel währenddessen zurück ans Ende des Feldes nach einem Unfall in der zweiten Kurve. Hinter den Führenden bildete sich ein großes Kampfpaket rund um die Volvos von Stange, Rebernak und Baldi. In der dritten Runde ging Nándori an Petitjean vorbei auf die zweite Position, und Petitjean geriet direkt in den Volvo-Kampf hinein. Sowohl Stange als auch Baldi wollten an Petitjean vorbeigehen, doch Jan Stange verschätzte sich bei seinem Bremspunkt und kollidierte mit Baldi, was Positionsverluste für beide Fahrer mit sich zog. Dadurch konnte sich Kevin Siggy Rebernak die dritte Position holen. Heinemann und Nándori waren vorne schon enteilt, während Petitjean immer mehr mit abbauenden Reifen und Bremsen zu kämpfen hatte. Am Ende ging der Sieg an Tim Heinemann, der für das Team racegitter.de an den Start geht, vor Nándori, Rebernak, Adam Pinczes und Nikodem Wisniewski. David Nagy wurde als Sechstplatzierter abgewunken, vor Andrés Mesa, Gergo Baldi und Jan Stange. Thomas Petitjean wurde lediglich Zehnter, doch dies war die Pole Position für das zweite Rennen, dank der umgekehrten Startreihenfolge.

Beim zweiten Versuch verlief die erste Runde deutlich besser für Petitjean, der die Führung vor Jan Stange behaupten konnte. Rebernak musste seinen Wagen schon früh mit technischen Problemen abstellen, während Heinemann mit seinem typischen, aggressiven Fahrstil Position um Position gutmachen konnte. Nagy und Baldi versuchten ihr Bestes, doch sie konnten den grünen Honda nicht lange hinter sich halten. Kurz nach Rennhalbzeit war Heinemann schon wieder an dritter Position. Petitjean behielt dieses Mal seine Reifen viel besser im Griff, aber gegen Ende des Rennens war Stange besser aufgestellt. Drei Runden vor Schluss legte sich Stange Petitjean vor der Torre Vip-Haarnadel zurecht. Heinemann wollte direkt profitieren und die Fahrer gingen zu dritt nebeneinander in die Bremszone. Dabei verbremste sich Heinemann, überschoss die Kurve und fiel auf den vierten Rang hinter Gergo Baldi zurück. Stange konnte währenddessen die Führung übernehmen. Damit ging es in die bisher spannendsten zwei Runden der gesamten Saison. Heinemann überrumpelte Baldi und Petitjean direkt, aber wurde dann von Petitjean in der Haarnadel am Heck getroffen und von der Strecke geschoben. Damit waren Wisniewski, Nagy und Banki im Kampf um die zweite Position dabei. Heinemann erholte sich schnell und setzte sich direkt wieder an Wisniewski mit einem großartigen Manöver vorbei, doch der Pole konterte, nur um dann von Heinemann unsanft aus dem Weg geräumt zu werden. Auf der letzten Runde machte Baldi dann einen Fehler in der ersten Kurve und Heinemann und Wisniewski konnten durchschlüpfen. Heinemann war komplett im Angriffsmodus und überholte auch noch Petitjean in der Haarnadel, der kurz darauf noch eine weitere Position an Wisniewski verlor. Der Sieger jedoch war Jan Stange vom Impact Racing Team, der seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Heinemann beendete das Rennen an zweiter Postition, wurde jedoch nach dem Rennen vom Drittplatzierten Nikodem Wisniewski stark für seinen Fahrstil kritisiert. Petitjean wurde Vierter, vor Nagy, Baldi und Banki. Norbert Leitner kam als Achter über die Line nach einem ruhigen Event, vor Alexander Dornieden und Adam Pinczes.

Mit diesen Ergebnissen wird es eng in der Meisterschaft. Alexander Dornieden hat viel Boden verloren und führt nur noch mit zwei Punkten Vorsprung vor Jan Stange. Tim Heinemann ist nun Dritter, vor den Ungarn Márk Nándori und Gergo Baldi. Falls Sie nicht eingeschaltet haben für den Live-Broadcast, gibt es hier den Link zur Wiederholung auf YouTube. Das nächste Rennen findet in drei Wochen statt, ein echter Klassiker in Spa-Francorchamps.